Kommunalwahl 2020 - Bürgermeister


Interview der Nürnberger Nachrichten für www.nordbayern.de (05.02.2020)    


NN - F1

Sehr geehrter Herr Ballas,    

welche drei Dinge werden sich, mit Ihnen an der Spitze für die nächsten sechs Jahren, als erstes ändern?  


1. Mit mir an der Spitze haben die Wählerinnen und Wähler schon gemeinsam eine wichtige Voraussetzung (das erste Ding) für eine bessere Arbeit in der Gemeinde getroffen. Der Bürgermeister ist wieder einer von UNS - ein Rückersdorfer. In einer Stadt, in welcher die meisten Ihre Nachbarn nicht kennen, kann der Ober-/Bürgermeister von ´sonst wo´ kommen. In einer kleinen Gemeinde wie der unseren, ist die Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Viele Probleme, Sorgen und Wünsche treten nicht im Rathaus, sondern im täglichen Ortsleben zu Tage. Ich wohne und lebe in Rückersdorf, damit und durch viele ehrenamtliche Aufgaben im Ort, habe ich „das Ohr am Bürger“ und werde deren Probleme, Sorgen und Wünsche in die Arbeit der Gemeindeverwaltung mitnehme.

 

2. Nach fünf Jahre diskutieren und (ver-)zögern ist weder ein Stein für das geplante Bürgerzentrum noch für die Schule bewegt worden. Mit mir an der Spitze wird der Schulhausbau, für eine multifunktionalen Nutzung, mit viel Dynamik und harter Arbeit vorangetrieben.

Ergänzende Anmerkung:

Der Bürgersaal gerät dabei nicht in Vergessenheit. Mit dem festen Willen und zielorientierter Arbeit hätte bereits in der ablaufenden Legislaturperiode eine sachliche, realistische Bürgersaalgestaltung erfolgen können. HÄTTE. 

 

3. Das Gewerbe- und Gastronomiesterben muss nicht aufgehalten, es muss umgedreht werden. Mit mir an der Spitze wird die Nahversorgung für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger langfristig verbessert und sichergestellt. Mit der Reaktivierung der Bäckerei Fick haben wir, die Gemeinderatskandidaten und ich als Bürgermeisterkandidat, nicht nur Wahlreden geschwungen, sondern den ersten Schritt getan. Weitere werden zeitnah folgen.

Ergänzende Anmerkung:

Die Aussage des Bgm im Zuge der letzten Bürgerversammlung, „an dem Ladensterben kann die Gemeindeverwaltung nichts machen, da müssen die Bürger halt mehr in Rückersdorf einkaufen“, war für mein Kandidaten-Team und mich selbst nicht hinnehmbar. Weder kann die Gemeinde Geschäfte eröffnen, noch kann die Gemeinde jemanden dazu zwingen, dass ist richtig. Richtig ist aber auch, man kann Gespräche führen und Interesse wecken. Interesse, welches möglicherweise in einer neuen Geschäftseröffnung gipfelt.

Die Reaktivierung der Bäckerei Fick ist ein schöner Erfolg, jedoch nur ein kleines Puzzlestück auf dem Weg zurück zu einer blühenden Einzelhandels-Landschaft in Rückersdorf. Mehr als optimistisch, diesen Weg auch weiterhin erfolgreich zu gestalten, stimmen mich die vielen guten Kontakte, die sich in den letzten Monaten durch unsere Gespräche mit Gewerbetreibenden und Gastronomen im gesamten Nürnberger Land ergeben haben. Dass sich die Neueröffnung eines Zeitschriften-/Lottoladens entwickelt hat, ist ebenfalls ein weiteres Puzzlestück.

Auf diesen kleinen Erfolgen wird sich jedoch nicht ausgeruht. Es ist noch ein weiter Weg, aber ich werde diesen gehen und erfolgreich bestreiten.

  

NN - F2

… das größte Ärgernis in Ihrer Gemeinde ist?  

Die größten Ärgernisse erklären sich bereits durch die oben genannten ersten drei zu ändernden Dinge. Darüber hinaus sehe ich den Verfall der Straßen und Wege in Rückersdorf als großes Ärgernis. Zwar existiert ein rudimentärer Plan der Überarbeitung, doch fehlt es bislang an der Umsetzung. In den letzten drei Jahren wurden jährlich ca. 3 Mio. € fest verplanter Ausgaben nicht getätigt, da die betreffenden Projekte nicht mit dem notwendigen Einsatz vorangetrieben wurden. Wäre nur jeweils 1 Mio. € jährlich in die Straßeninstandsetzung geflossen, könnten heute viele Kinderwägen, Bobby Cars, Fußgänger, Fahrräder, usw., einen größeren Teil unsere innerörtlichen Straßen und Gehwege frei von Ärgernissen benutzen.

Ergänzende Anmerkung:

Ärgernisse, gleich welcher Größe, gibt es noch viel mehr, dazu gehört u.a. auch die Hangentwässerung. Das Projekt „Hangentwässerung“ (Weinbergstr./Schmalzberstr.) muss nach 6 Jahren Stillstand endlich zum Abschluss gebracht werden. Derzeit fließt sauberes "Hangwasser" von der Ludwigshöhe in den Abwasserkanal und wird in der Kläranlage Röthenbach „gereinigt“. Mit der Fertigstellung des Projektes „Hangentwässerung" spart die Gemeinde -laut IB- jährlich über 200.000,00 €. Gelder die anderenorts besser eingesetzt werden können.

Warum das Projekt nicht weiter bearbeitet wird steht in den Sternen. Hat doch der Besitzer des einzigen, noch nicht im Gemeindeeigentum befindlichen Grundstücks (auf dessen ausstehenden Erwerb, so wird in jeder GR Sitzung berichtet, der Stillstand beruht), bereits vor fast zwei Jahren dem Verkauf zugestimmt. Seither wartet er auf die Vertragsunterlagen der Gemeinde.


Ein weiteres Ärgernis ist der mangelnde Einsatz bei der Abarbeitung von Themen/Projekten. 

Neben den bekannten Verzögerungen bei den großen Projekten wie Schulhaus, Bürgersaal, Hangentwässerung, trifft dies auch auf viele kleinere Projekte zu. Beispielsweise wurde vor annähernd zwei Jahren durch den Gemeinderat die Einrichtung eines Bike-Parks beschlossen. Die Errichtung sollte im Jan. 2019 starten, bis heute wurde noch kein Sandkorn bewegt.

Projekte müssen entwickelt, mit ganzer Kraft sowie viel Arbeit vorangetrieben und zum Abschluss gebracht werden. 

 

NN - F3

… wofür würden Sie auf der Straße demonstrieren?

Zu den Glücklichen gehörend, die in Zeiten des Friedens und im Umfeld einer funktionierenden Demokratie geboren und aufgewachsen sind, vertraue ich die Demokratie in unserem Land. Das Recht zur Demonstration (angemeldet, nicht uniformieren und nicht vermummt) gehört wie viele andere Rechte auch, zu unsere Demokratie. Persönlich ziehe ich jedoch den Weg des direkten Meinungsaustauschs, mit dem Ziel einen Konsens mit allen Beteiligten und für jedes Problem zu finden, vor. Auf der Straße demonstrieren würde ich dennoch gegen Unterdrückung und Missachtung der Menschenrechte.

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Wer - in welchen Lebensbereichen auch immer - mit mir zusammenarbeitet, der weiß, es entspricht meinem Wesen und meiner Persönlichkeit mich für die mir übertragenen Aufgaben grundsolide, geradlinig und mit ganzer Kraft einzusetzen. Mit ganzer Kraft, mit klaren Zielen und Visionen, aber auch im größtmöglichen Konsens mit allen Beteiligten. 


      





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